Christine Paetzel
Die Weihnachtszeit fängt an


MiG 1-2013
MiG 1-2
Ein spielerischer Einstieg in das jährlich wiederkehrende Thema

MiG 1
Die Weihnachtszeit wird heute in den Familien sehr unterschiedlich "gelebt". Während viele Familien die alten Traditionen an ihre Kinder weitergeben, spielen das Fest und die Vorbereitung darauf in anderen Familien keine große Rolle mehr. Auch der Ursprung in der
christlichen Geschichte ist vielen Kindern nicht bewusst. Eine weitere Rolle spielt, besonders in den Großstädten, die große Zahl von andersgläubigen Familien, welche mit dem christlichen Gedankengut kaum etwas anfangen können. Wie also kann man den Spagat in diesen heterogenen Klassengemeinschaften hinbekommen und allen Kindern gerecht werden? Wie stellt man eine gemeinsame Basis her, in welcher alle einen erfüllenden Leitgedanken entdecken?
Ein möglicher Einstieg in das Singen weihnachtlicher Lieder könnte eine Adventsstunde sein, welche die Kinder auf diese besondere Zeit einstimmt.


Vorbereitung

Die Lehrkraft bereitet einen Sitzkreis vor, in dessen Mitte eine weihnachtliche Decke ausgebreitet wird. Auf ihr sind verschiedene Gegenstände drapiert, die mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht werden können. Beispiele sind: Kerze, Krippenfiguren, Tannenzweig, Stern, Pfefferkuchen, Adventskranz, Engel, Glocke, Nikolausstiefel, Weihnachtsmann ... Natürlich sind hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt. So ist es möglich, die Decke mit einer Lichterkette zu umranden, die Kerze anzuzünden usw.
Die Kinder kommen in den vorbereiteten Raum und werden sicherlich etwas andächtig sein. Eventuell ist leise eine weihnachtliche, festliche Musik zu hören. Diese Stimmung erleichtert erste Gesprächsteile. Vielleicht stellen Kinder Fragen zur Bedeutung der Figuren, die von MitschülerInnen beantwortet werden können oder die Lehrkraft stellt die Frage, welche Zeit denn allen jetzt bevorsteht. Zusätzlich zu der Decke mit den Dingen kann eine Pinnwand (oder Tuch) vorbereitet

werden, auf der Namen stehen, die mit Weihnachten in Verbindung gebracht werden. Sicher wird das eine oder andere Kind etwas zu den Namen sagen können. Die Kinder könnten die wichtigsten Informationen auf ein Blatt schreiben und es zu den Namen heften. Sicher kommen viele Fragen auf, aber es gibt auch viele Kinder, die wissen, was es mit dem Erzengel Gabriel auf sich hat.
Aus diesem Gespräch kann die Lehrkraft viele Informationen über das Wissen der Kinder erlangen und erfährt
Einiges über die in den Familien gepflegten Traditionen. Die Kinder erfahren, dass das Weihnachtsfest eines der wichtigsten Feste in unserem Land ist und dass wir dort die Geburt des Christuskindes feiern. Sind andersgläubige Kinder in der Gemeinschaft, so ist es wichtig, anhand von Beispielen auf die Gemeinsamkeiten in den Religionen hinzuweisen. Im Koran der Muslime beispielsweise wird Jesus Christus als Prophet anerkannt. Dies könnte die gemeinsame Freude an dessen Geburt zum Weihnachtsfest herstellen. Auch der Engel kommt im Koran vor, sogar der Name des Erzengels Gabriel ist in beiden Glaubensbüchern, Bibel und Koran, gleich.
Was liegt näher, als daraus die gemeinsame Freude auf das bevorstehende Fest auszudrücken? Außerdem sollte die Lehkraft versuchen, mit den Kindern herauszuarbeiten, wie man diese Freude zeigen könnte. Weihnachten soll ja ein Fest des Friedens und der Freundschaft sein. Gegenseitiges Helfen, Rücksichtnahme und Einbeziehen einsamer Menschen in die eigene Freude sind wichtige Gemeinsamkeiten. Etwas Gutes tun, einem anderen einen Gefallen tun, einmal nachgeben, all dies sind mögliche Verhaltensweisen, die eine Gemeinschaft wie die Klasse in dieser Zeit besonders in den Vordergrund stellen kann. Natürlich sollten die andersgläubigen MitschülerInnen auch über die in ihrer Glaubensgemeinschaft gefeierten Feste berichten, z. B. Muslime über das Zuckerfest nach der Fastenzeit und die Bräuche, welche zu diesem Fest gehören oder jüdische Gläubige über das Lichtfest Chanukka, an dem der neunarmige Chanukka-Leuchter seinen Einsatz findet.



Spielanleitung

Nach dieser Vorbereitung stellt die Lehrkraft das folgende Spiel vor: Ein Schüler darf sich eine Figur auf der Decke aussuchen, sie den anderen Kindern zeigen und sich ein Lied oder Gedicht wünschen, in welchem diese Figur vorkommt. Sie werden überrascht sein, welche Ideen Ihre SchülerInnen hier entwickeln! Die Figuren auf der Weihnachtsdecke bleiben während der Adventszeit aufgebaut (z. B. auf einem Adventstisch). Auch können die Kinder entsprechende Symbole zusätzlich mitbringen, welche die kleine Ausstellung ergänzen. Jede Musikstunde (oder jeden Morgen oder jeden Adventsmontag) kann mit dem Adventslieder-Wunschkonzert den Unterricht "einläuten", indem drei Symbole hochgezeigt und mit einem Lied oder Gedicht besungen werden. Damit die Kinder die Lieder nicht vergessen, können die gesungenen Weihnachtslieder jede Stunde in das Arbeitsblatt eingetragen werden, so entsteht eine kleine Sammlung, die im nächsten Jahr wieder hervorgeholt und ergänzt werden kann.

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Weihnachtssymbole und Lieder                                      


Gleichzeitig erinnern sich die Kinder an die typischen Weihnachtssymbole und ihre Bedeutung. Ein Kästchen ist freigelassen. Hier können die Kinder ein Symbol eintragen, das ihnen fehlt, z. B. ein Rentier ("Rudolph, das kleine Rentier",...), die heiligen drei Könige ("Kaspar, Melchior und Balthasar",...) oder Hirten ("Kommet, ihr Hirten",...).