Birte Reuver
Der Laternen-Samba
Singen,
Bewegen, Spielen, mit Instrumenten
begleiten
"Kennst du nicht ein Laternen-Lied, das mal
einen anderen Charakter hat als die
üblicherweise gesungenen? Oder könntest du
vielleicht mal eins schreiben?" So sprach mich
eine gute Freundin an. Auf diese Weise angeregt,
kamen mir eine Weile später Bilder, Wörter und
Musik für den Laternen-Samba in den Sinn. Vor
meinen Augen hatte ich dabei das wunderbare
Laternenfest in Alt-Nettelnburg (Hamburg), bei
dem drei Züge sternförmig aus den umliegenden
Straßen zusammen kommen um sich schließlich auf
dem Sportplatz der Grundschule zum Singen,
Feiern und zum abschließenden Feuerwerk zu
treffen. Viele Anwohner schmücken zu diesem
Anlass ihre Vorgärten mit Lampions, Blumen oder
anderen kreativen Installationen. Es hat sich
gezeigt, dass sehr viele Kinder großen Spaß am
Laternen-Samba haben und dieses Lied sich immer
größerer Beliebtheit erfreut. Das mag daran
liegen, dass der Laternen-Samba vielseitig
einsetzbar ist:
•
Singen
und
Bewegen
empfiehlt
sich
zunächst
für
die
Erarbeitung
des
Liedes. Der Vortrag des Liedes mit Bewegung wäre
aber auch als kleine Performance zu
Beginn eines Laternefestes
denkbar. Einzelne Textstellen könnten
pantomimisch dargestellt werden.
•
Zur
gleichen
Zeit
wie
einige
Kinder
pantomimisch
zeigen,
was
gesungen wird, können andere Kinder mit
verschiedenen Instrumenten den Refrain
begleiten.
Material Trommel: Ein Eimer (z.
B. schwarzer Zementeimer aus dem
Baumarkt), ein Bohrer oder spitzes
Messer, ein Seil oder ein Gurt mit
Verschluss (z. B. von einer
Sporttasche).
Material
Schlägel: 2x35 cm lange Enden
eines (alten) Besenstiels,
doppelseitiges Klebeband, 5x30 cm
Fleecestoff, Bindfaden.
Der Eimer wird auf den Kopf gestellt.
Ca. zehn Zentimeter vom Eimerboden
werden zwei Löcher in einem Abstand von
ca. 30
|
Eimertrommeln
cm hineingebohrt. Durch die Löcher
wird ein Seil gezogen. Damit die
Trommel um den Bauch getragen werden
kann, wird das Seil
|
zusammengebunden. Alternativ kann auch
ein Gurt von einer Sporttasche benutzt
werden. Getrommelt wird auf dem Boden
des Eimers. Für die Schlegel werden die
Enden des Besenstiels genutzt. Zum
Abdämpfen wird mit doppelseitigem
Klebeband das schmale Ende des
Fleece-Stoffes an ein Ende eines
Schlegels geklebt, das lange Ende des
Stoffes um den Schlegel gewickelt und
fest mit einem Bindfaden fixiert.
|
Ratsche
Material: Bambus-Stangen
(18-20 cm Durchmesser)
|
aus dem Baumarkt, Schraubstock, Feile
oder Raspel, dünnes Stöckchen (z. B. ein
Bleistift)
Es werden 25-30cm lange Stücke abgesägt,
die Bambus-Abschnitte im
Schraubstock eingespannt und im Abstand
von ca. 1,5
|
cm Kerben in den Bambus gefeilt oder
geraspelt. Dabei sollte immer wieder
probiert werden, wie tief die Kerben
sein müssen, damit es gut „ratscht“. Die
Ratsche klingt gut, wenn man sie mit
einem dünnen Stöckchen (etwa in
Bleistift-Größe) spielt.
|
Material: Verschiedene leere
und gut getrocknete Gefäße (z. B.
Joghurtdrink-Flaschen), Streu-Material
(Reis, kleine Linsen, Steinchen,
zerstoßene
|
Muscheln…)
Die Gefäße mit Streu-Material befüllen,
verschließen und probieren, was am
besten klingt.
|
Rassel
|
•
Dirigentenspiele
fördern
neben
differenziertem
und
kreativem
Umgang
mit
Instrumenten
auch
das Selbstvertrauen und Reaktionsvermögen.
Dirigentenspiel
1
Wer versucht einmal, mit seiner Bewegung die
Instrumente zu dirigieren?
Dirigentenspiel
2
Die Kinder der Klasse haben jeweils eines
der Instrumente in der Hand, die bei dem
Refrain des Liedes verwendet werden können. Auf
dem Fußboden liegen noch einmal diese vier
Instrumente nebeneinander. Wenn nun das
Dirigentenkind z. B. auf dem Platz vor der
Trommel im Takt auf und ab springt, bedeutet
das: Die Trommel-Kinder spielen ihr Instrument
(möglichst im Bewegungsrhythmus des
Dirigentenkindes). Springt oder geht das Kind
vor der Rassel, spielen die Rassel-Kinder u.s.w.
•
Das
Entwickeln
und
Spielen
mit
Sprachrhythmen
eignet
sich
als
Einstieg
für Instrumentalspiel und trägt zur Förderung
von Rhythmusgefühl bei.
•
Die
Begegnung
mit
Samba-Musik
und
-Rhythmen
bietet
sich
auch
als Möglichkeit für den Einstieg ins
Ensemblespiel an (Möglicherweise wird für den
Laternen-Umzug eine Samba-Band gegründet?).
Musikbeispiele laden zum Hören und zum Gespräch
über Samba-Musik und den Unterschieden z. B. zu
einem Lied von Peter Fox ein. Darüber hinaus
bieten Bilder von Samba-Schulen, -Umzügen,
-Festivals und natürlich von Samba-Instrumenten
weitere Informationen und Anreiz zum Erzählen
und Beschreiben.
•
Fächerübergreifendes
Lernen
könnte
stattfinden,
wenn
im
Werkunterricht
Eimertrommeln,
Ratschen
und
Rasseln hergestellt werden.
Beim Laternenumzug wird der Laternen-Samba ohne
die oben beschriebenen Bewegungen gesungen, da
die meisten Kinder wahrscheinlich ihre Laternen
tragen möchten und ihre Hände nicht für
Instrumente frei haben. Vielleicht hat aber eine
dritte oder vierte Klasse Lust, als Samba-Band
mit eigenen Instrumenten mitzulaufen und den
Gesang zu unterstützen.
1 |
Der
Laternen-Samba
M & T: Birte
Reuver
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2. All
uns're bunten Lichter
haben lustige Gesichter,
und sind sie endlich fertig,
stellen wir 'ne Kerze rein.
Wenn alle Lichter flackern,
hört man uns nur noch gackern.
Hey! Los! Wir wollen raus,
tanzen und fröhlich sein!
Wir seh’n von unten all die Sterne ...
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3.
Ich wünsch', ich könnte fliegen,
das wär' doch ganz gediegen!
Dann könnte ich von oben
auf alles runterseh'n.
Wie schön das dann wohl aussieht,
wenn man auch unser Haus sieht,
und all uns're Laternen,
ach wäre das schön!
Wir seh’n von unten all die Sterne ...
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2 |
Der
Laternen-Samba - Begleitung
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3 |
Der
Laternen-Samba - Tanz
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